Die Sidol-Werke in Köln seit 1903
20.1. 1903 Gründung von Siegel & Co. Fabrik für
Chemisch technische Präparate durch die Kaufleute
Eugen Wolff (1878 –1937) und Oskar Siegel (1875–1938) in Köln.
Quelle: Chronik 140 Jahre Henkel S.12
1903 Erstes Produkt: das Metall-Putzmittel SIDOL
1920 ATA Scheuerpulver
Das traditionsreiche Unternehmen fusionierte 1969 mit den Düsseldorfer Thompson-Werken zur Thompson-Siegel GmbH. Der kurze Zeit später vollzogenen Übernahme dieses Werks durch die Düsseldorfer Henkel & Cie.
Die Chemische Fabrik Siegel & Co. startet in 1903. Trotz der wirtschaftlich schlechten Zeiten der 20er Jahre und des 1. Weltkrieges 1914-18 erlangte Sidol in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, eine exponierte Position auf dem Markt für Reinigungs- und Pflegeprodukte. Die Marke Sidol konnte auch über die Wirtschatskrise von 1929 für Jahrzehnte kontinuierlich ausgebaut werden. Die enorme Leistungskraft des Unternehmens folgte weitsichtigen Entscheidungen und Innovationen, die zur rechten Zeit die Technisierung und Automatisierung des Betriebs voranbrachten. Zwangsläufig erforderte die Modernisierung eine grundlegende Neustrukturierung der gesamten Fabrikation und die komplette Erneuerung nicht nur der technischen Anlagen, sondern auch der Fabrikgebäude. In den 1926-28 errichteten Neubauten wurde eine den modernsten technischen Anforderungen genügende Produktionsanlage in Gebäuden installiert, die durch bauliche und gestalterische Qualität der Architektur herausragen. Die nach dem Prinzip eines konsequenten Funktionalismus in Eisen, Beton und Glas errichteten Bauten sind Ausdruck der technischen Leistungskraft, des Modernisierungsschubs und der ästhetischen Leitbilder der 1920er Jahre.
Die Kriegsjahre
Luftangriffe in den Monaten Februar bis Oktober des Jahres 1943 fügten den Fabrikbauten Zerstörungen zu.
Des Firmengründers Sohn Franz Benno Wolff-Limper hatte nach dem Tod des Vaters seit 1937 die Leitung der Sidol-Werke übernommen und leistete nach dem Krieg den Wiederaufbau des Unternehmens. Bereits im April 1948 konnten die technischen Anlagen in Betrieb und im Sommer des Jahres die Produktion wiederaufgenommen werden.
Die von 1911 datierenden Bauten der Firmenverwaltung waren 1943 stark zerstört worden. Ruinös erhalten war das aufgehende Mauerwerk nur noch bis in Teile der ersten Obergeschosse. Zeitlich parallel zu den Aufbauten an den Fabrikgebäuden in den Jahren 1947-51 entwickelte Valentin Pollack die Wiederherstellung der Bürobauten auf Grundlage der vorhandenen Bausubstanz.
Die heutige Situation
Das traditionsreiche Unternehmen fusionierte 1969 mit den Düsseldorfer Thompson-Werken zur Thompson-Siegel GmbH. Der kurze Zeit später vollzogenen Übernahme dieses Werks durch die Düsseldorfer Henkel & Cie. GmbH im Jahr 1971, folgte in den 1980er Jahren die Verlagerung der Fabrikation dorthin und die Einstellung der Produktion am Kölner Standort. Seitdem erfahren die historischen und bis in die 1960er Jahre errichteten Fabrik- und Lagerbauten an der Eupener Strasse eine vielfältige Nutzung. Die stillgelegten Anlage dienen Ateliers für bildende Künstler und Kleingewerbebetriebe.
Auszüge aus dem Text von Martin Turck: Die ehem. Sidol-Werke in Köln-Braunsfeld. Von der chemischen Fabrik zum Kunst- und Kulturzentrum? (= Rheinische Kunststätten Heft 482, Hg. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz), Köln 2004